Jede Bahn lässt sich verschieden fahren. Manche machen mehr Spass, andere
sind langweilig. Grundüberlegungen dazu.
Letzte Änderung: 28.10.2004
Vorweg
Die Streckenführung und die Sorgfalt beim Aufbau der Bahn entscheiden darüber,
wieviel Spass man mit ihr haben wird. Ob man seine Bahn fest installiert oder
ständig neu aufbaut, ist eine reine Geschmacksfrage.
Einige Dinge sind für jede Bahn wichtig:
- Zuverlässige Spannungsversorgung in jedem Streckenabschnitt
- Eine Streckenlänge zwischen 25m und 50m ist optimal. Kürzere Strecken
bieten nicht genug Platz für abwechslungsreiche
Streckenelemente, wenn man auch eine lange Hochgeschwindigkeitsgerade haben möchte.
Auf längeren Bahnen begegnet man sich zu selten.
- Bei einem Unfall muss man an jede Stelle der Bahn gut zu Fuss gelangen können.
- Vor allem Schikanen sollten gut einsehbar sein.
Stromversorgung
Es ist sinnvoll, für jede Spur einen eigenen Trafo einzusetzen, damit beide Wagen
völlig unbeeinflusst voneinander fahren können. Spannungsspitzen entstehen
sonst leicht,wenn der Mitfahrer plötzlich vom Gas geht oder einen Unfall hat. Die
Originaltrafos der Servo - Bahnen bestehen aus zwei getrennten Trafos im Inneren, einen
Extratrafo braucht man bei ihrem Einsatz also nicht unbedingt, außer wenn man den
nächsten Tipp umsetzen möchte.
Man kann die Fahrspannung erhöhen, indem man die zwei Ausgänge eines Trafos wie den
53718 in Reihe schaltet und den Trafo auf Stufe 1 herunterregelt. Die Motoren der
Wagen werden zwar wärmer, ich hatte aber noch keine darauf zurückführbaren
Schäden.
Schon beim Aufbau der Bahn sollte man darauf achten, dass der Stromkreis nicht unterbrochen
ist. Am besten kann man bei einer Proberunde vor dem Anschluss des letzten Schienenstückes
testen, wo die Kontakte noch zu verbessern sind.
Lange Strecken machen eine zweite Stromeinspeisung sinnvoll. Dazu leite ich per Kabel
den Fahrstrom von der Anschlussschiene direkt in eine weiter entfernte Schiene.
Ich empfehle, die Fahrbahnverbindungsstifte zu benutzen. Man muss seltener die
Strecke abgehen, um auseinandergerutschte Schienen wieder zusammen zu stecken.
Schienen
Verbaut nur intaktes, sauberes Material. Fehlende Verbindungszapfen sind nicht schlimm,
solange genug übrig sind, um die Bahnteile mit Stiften verbinden zu können.
Generell kann man natürlich alle verfügbaren Schienen verwenden. Folgenden
stehe ich sehr kritisch gegenüber:
- Sprungschanzen: Fahrzeugschäden sind vorprogrammiert, bei V3 - Wagen springen
gerne die Vorderachsausleger innen über das Lenkgummiende der Motorwelle.
- Kreuzungen: Kein Mensch bremst freiwillig vor einer Kreuzung. Unfälle mit
Fahrzeugschäden sind unvermeidbar.
- Loopings: Ich lasse meine Autos auch so nicht gerne aus 40cm Höhe auf
harten Boden fallen. Außerdem ist die Krümmung zu stark für manche
Wagen.
- Überfahrten: Sie wirken wie Sprungschanzen. Gerade am Ende
der Überführung ist für manche Wagen die Krümmung zu stark. Sie
haken gerne mit der Kante des Frontspoilers in den Übergang zur nächsten
Schiene ein.
- Trickstop: Völliger Blödsinn. Da kann ich auch erlauben, dass mein
Gegner mir Steine vor´s Auto wirft.
Der Einsatz von Steilkurven ist Geschmackssache. Durch die Highspeedkurven können
V1 - Autos nur außen fahren. Es ist sehr schwierig, einen Hinderniswagen auf
einer Strecke mit Highspeedkurve einzusetzen. Die flacheren, normalen Steilkurven
sind unproblematischer.
Überführungen ersetze ich durch aufgebockte Standardschienen.
Streckenführung
Die Streckenführung sollte den Servo - Eigenarten angepasst sein. Innere und
äußere Spur dürfen unterschiedlich lang sein.
Die Herausforderung ist es,viele Spurwechselstellen zu haben und vor allem
Überholmöglichkeiten zu geben.
Ein Beispiel guten Layouts auch für kurze Strecken ist die Bahn von Lars. Den Aufbauplan findet ihr in der
Galerie bzw. hier.
Folgt auf eine Linkskurve eine Gerade und dann eine Rechtskurve, ist meist schon
der Spurwechselwunsch da. Die Spurwechselmöglichkeit hat man, wenn die Gerade dazwischen
mindestens ein, besser zwei Doppelgeraden lang ist. Für gute Autos reicht zwar
schon eine Standardgerade, doch gehe ich bei meiner Streckenplanung nicht von den
Idealwagen aus.
Gute Überholmöglichkeiten sind sehr schwer zu realisieren. Man braucht dafür einen
Streckenabschnitt, der auf beiden Spuren etwa gleich schnell durchfahrbar ist. Ein
Mittel dazu sind etwa Schikanen ( siehe eigenen Abschnitt dazu ), z.B. wie S - Kurven
aus verschiedenen Kurvenradien, so platziert, daß man VOR- oder NACHher sowieso
die Spur wechselt. Hier hilft aber nur eigenes Experimentieren, denn keine
Kurvenkombination kann alleine betrachtet werden, es kommt immer darauf an, wie schnell
man auf welcher Seite mit was für einem Drift ankommt und weiter will.
Schwierige, kurvige Passagen sollten sich mit schnellen, langgezogenen Abschnitten abwechseln.
In jeder Bahn habe ich mindestens einmal eine etwa 10 Meter lange Gerade - auf engerem
Raum realisierbar durch Highspeedkurven. Kurz darauf folgt eine extrem langsame Schikane,
dann vielleicht eine Aufwärtsspirale.
Schikanen
Erst Schikanen machen eine Strecke interessant. Unter Schikane verstehe ich jede
Kombination aus Schienen, die den Fahrer zwingen, auch Innenkurven zu fahren, d.h.
zwischen verschieden ausgerichteten Kurven gibt es keine Spurwechselmöglichkeit.
Ist es möglich, eine Bahn nur auf Außenkurven zu umfahren, wird es so gut wie
keine spannenden Überholaktionen geben.
Dass man einfach hinter einem vorfahrendem, langsamerem Wagen ausscheren und auf einer Geraden
an ihm vorbeiziehen kann, kommt nur vor, wenn die Autos ungerecht verschieden schnell sind.