Carrera Servo 140 - Tipps zum Bahnaufbau

Jede Bahn lässt sich verschieden fahren. Manche machen mehr Spass, andere sind langweilig. Grundüberlegungen dazu. Letzte Änderung: 28.10.2004




Vorweg

Die Streckenführung und die Sorgfalt beim Aufbau der Bahn entscheiden darüber, wieviel Spass man mit ihr haben wird. Ob man seine Bahn fest installiert oder ständig neu aufbaut, ist eine reine Geschmacksfrage.
Einige Dinge sind für jede Bahn wichtig:

  • Zuverlässige Spannungsversorgung in jedem Streckenabschnitt
  • Eine Streckenlänge zwischen 25m und 50m ist optimal. Kürzere Strecken bieten nicht genug Platz für abwechslungsreiche Streckenelemente, wenn man auch eine lange Hochgeschwindigkeitsgerade haben möchte. Auf längeren Bahnen begegnet man sich zu selten.
  • Bei einem Unfall muss man an jede Stelle der Bahn gut zu Fuss gelangen können.
  • Vor allem Schikanen sollten gut einsehbar sein.

Stromversorgung

Es ist sinnvoll, für jede Spur einen eigenen Trafo einzusetzen, damit beide Wagen völlig unbeeinflusst voneinander fahren können. Spannungsspitzen entstehen sonst leicht,wenn der Mitfahrer plötzlich vom Gas geht oder einen Unfall hat. Die Originaltrafos der Servo - Bahnen bestehen aus zwei getrennten Trafos im Inneren, einen Extratrafo braucht man bei ihrem Einsatz also nicht unbedingt, außer wenn man den nächsten Tipp umsetzen möchte.
Man kann die Fahrspannung erhöhen, indem man die zwei Ausgänge eines Trafos wie den 53718 in Reihe schaltet und den Trafo auf Stufe 1 herunterregelt. Die Motoren der Wagen werden zwar wärmer, ich hatte aber noch keine darauf zurückführbaren Schäden.
Schon beim Aufbau der Bahn sollte man darauf achten, dass der Stromkreis nicht unterbrochen ist. Am besten kann man bei einer Proberunde vor dem Anschluss des letzten Schienenstückes testen, wo die Kontakte noch zu verbessern sind.
Lange Strecken machen eine zweite Stromeinspeisung sinnvoll. Dazu leite ich per Kabel den Fahrstrom von der Anschlussschiene direkt in eine weiter entfernte Schiene.
Ich empfehle, die Fahrbahnverbindungsstifte zu benutzen. Man muss seltener die Strecke abgehen, um auseinandergerutschte Schienen wieder zusammen zu stecken.

Schienen

Verbaut nur intaktes, sauberes Material. Fehlende Verbindungszapfen sind nicht schlimm, solange genug übrig sind, um die Bahnteile mit Stiften verbinden zu können.
Generell kann man natürlich alle verfügbaren Schienen verwenden. Folgenden stehe ich sehr kritisch gegenüber:

  • Sprungschanzen: Fahrzeugschäden sind vorprogrammiert, bei V3 - Wagen springen gerne die Vorderachsausleger innen über das Lenkgummiende der Motorwelle.
  • Kreuzungen: Kein Mensch bremst freiwillig vor einer Kreuzung. Unfälle mit Fahrzeugschäden sind unvermeidbar.
  • Loopings: Ich lasse meine Autos auch so nicht gerne aus 40cm Höhe auf harten Boden fallen. Außerdem ist die Krümmung zu stark für manche Wagen.
  • Überfahrten: Sie wirken wie Sprungschanzen. Gerade am Ende der Überführung ist für manche Wagen die Krümmung zu stark. Sie haken gerne mit der Kante des Frontspoilers in den Übergang zur nächsten Schiene ein.
  • Trickstop: Völliger Blödsinn. Da kann ich auch erlauben, dass mein Gegner mir Steine vor´s Auto wirft.
Der Einsatz von Steilkurven ist Geschmackssache. Durch die Highspeedkurven können V1 - Autos nur außen fahren. Es ist sehr schwierig, einen Hinderniswagen auf einer Strecke mit Highspeedkurve einzusetzen. Die flacheren, normalen Steilkurven sind unproblematischer.
Überführungen ersetze ich durch aufgebockte Standardschienen.

Streckenführung

Die Streckenführung sollte den Servo - Eigenarten angepasst sein. Innere und äußere Spur dürfen unterschiedlich lang sein.
Die Herausforderung ist es,viele Spurwechselstellen zu haben und vor allem Überholmöglichkeiten zu geben.
Ein Beispiel guten Layouts auch für kurze Strecken ist die Bahn von Lars. Den Aufbauplan findet ihr in der Galerie bzw. hier.
Folgt auf eine Linkskurve eine Gerade und dann eine Rechtskurve, ist meist schon der Spurwechselwunsch da. Die Spurwechselmöglichkeit hat man, wenn die Gerade dazwischen mindestens ein, besser zwei Doppelgeraden lang ist. Für gute Autos reicht zwar schon eine Standardgerade, doch gehe ich bei meiner Streckenplanung nicht von den Idealwagen aus.
Gute Überholmöglichkeiten sind sehr schwer zu realisieren. Man braucht dafür einen Streckenabschnitt, der auf beiden Spuren etwa gleich schnell durchfahrbar ist. Ein Mittel dazu sind etwa Schikanen ( siehe eigenen Abschnitt dazu ), z.B. wie S - Kurven aus verschiedenen Kurvenradien, so platziert, daß man VOR- oder NACHher sowieso die Spur wechselt. Hier hilft aber nur eigenes Experimentieren, denn keine Kurvenkombination kann alleine betrachtet werden, es kommt immer darauf an, wie schnell man auf welcher Seite mit was für einem Drift ankommt und weiter will.
Schwierige, kurvige Passagen sollten sich mit schnellen, langgezogenen Abschnitten abwechseln.
In jeder Bahn habe ich mindestens einmal eine etwa 10 Meter lange Gerade - auf engerem Raum realisierbar durch Highspeedkurven. Kurz darauf folgt eine extrem langsame Schikane, dann vielleicht eine Aufwärtsspirale.

Schikanen

Erst Schikanen machen eine Strecke interessant. Unter Schikane verstehe ich jede Kombination aus Schienen, die den Fahrer zwingen, auch Innenkurven zu fahren, d.h. zwischen verschieden ausgerichteten Kurven gibt es keine Spurwechselmöglichkeit.
Ist es möglich, eine Bahn nur auf Außenkurven zu umfahren, wird es so gut wie keine spannenden Überholaktionen geben.
Dass man einfach hinter einem vorfahrendem, langsamerem Wagen ausscheren und auf einer Geraden an ihm vorbeiziehen kann, kommt nur vor, wenn die Autos ungerecht verschieden schnell sind.